Olivenhain

Ein Flecken „Toskanische Sehnsuchtslandschaft“
inmitten Kaiserstühler Reben

„Durch Bepflanzung einiger nicht mehr bestockter Rebböden und Terrassen in pittoresker Lage konnte ich mir den Wunsch erfüllen, das Areal im Ihringer Bühl durch Anlage zweier Olivenhaine landschaftsgestalterisch zu entwickeln - ihrer Schönheitsanmutung mit den knorrigen, 80 bis 100 jährigen Bäumen und dem im Wind silbern scheinenden Blattwerk öffnet einen immersiven, mediterran anmutenden Ausblick über Reben, Zypresse und Olivenbäume. Mit der Anpflanzung von fast 80 Bäumen sollte aber auch die Möglichkeit gegeben sein, unter günstigen Bedingungen Olivenöl in substantiellen Mengen zu gewinnen.“

Hierbei handelt es sich um einen Pionieranbau, da die Pflanzung eines vergleichbaren Olivenhaines mit Ölertrag nördlich der Alpen u.a. aufgrund der bisherigen klimatischen Verhältnisse nicht möglich war. 

Die Olivenhaine

KLIMAWANDEL

 

Die Wetterbedingungen ändern sich auch am Kaiserstuhl in Richtung eines mediterranen, arideren Klimas. Nach 4 Jahren Standzeit haben die Bäume nun einen guten Wurzelschluß gefunden, der ihnen die Stabilität verleiht, auch mit allgemein widrigen winterlichen wie sommerlichen Witterungsverhältnissen auszukommen. Aber auch der zunehmende Wind aus den verschiedensten Richtungen (früher Westwind) ist für den diesbezüglich empfindlichen Olivenbaum nicht vorteilhaft. Als neue Problematik bzgl. Austrieb und Olivenentstehung erweisen sich also nicht mehr Tiefsttemperaturen oder Trockenheit, sondern u.a. die frühe Wärme im Jahr, die den Saftfluß und das Einsetzen des Triebwachstums anstoßen, so daß letztere bei unveränderter Frostgefahr bis Mitte Mai gefährdet bleiben (vgl. Weinbau). 

Während Rebe und Feige blattlos in Winterruhe sind, bleibt der Olivenbaum als Immergrüner in den jährlichen Übergangszeiten und im Winter gefährdet. Insbesondere die immer häufiger binnen weniger Tage auftretenden extremen Temperaturwechsel von bis zu 25C werden vom Olivenbaum kaum verkraftet, der mit Blattfall bis zum Totalverlust reagiert. Dies kann von jungen Bäumen energetisch kaum kompensiert werden, in jedemfall aber kommt es zu gemindertem Blüten/Fruchtansatz bis zum kompletten Ausfall der Ernte.

"Unter Berücksichtigung dieser Aspekte scheint ein kommerzieller Olivenanbau in Deutschland aufgrund des Klimawandels wider Erwarten erheblich  risikobehaftet - er ist kein Selbstläufer."

Olivenhain
Oliven am Kaiserstuhl